Wiener Gugelhupf – Eine Homage an meine liebe Omi

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Heute begann der Tag schon mit Sonnenschein und als ich das Schlafzimmerfenster öffnete kam dieser sommerliche Geruch ins Zimmer geströmt, der Duft von frisch geschnittenem Gras, Blumen und nach Frühstück in der Sonne.

Mit dem Duft kamen die Erinnerungen in meine Wohnung geströmt: Die Erinnerung an meine geliebte Oma aus Wien, das Gefühl wenn man morgens durch die Sonnenstrahlen geweckt wurde, die einem auf der Nase kitzelten und den Tag bereits mit einem wunderbaren Gefül anfingen ließen. Wenn man dann aufstand und auf die Terrasse ging, die über ein wunderbar blühendes Sonnenblumenfeld blickte, sich die Rosen ansah und meine Oma, wie Sie bereits mit frischgekochten Kaffee auf der Terrasse saß schlägt mein Herz heute noch höher.

Bei meiner Großmutter wurde immer wenn wir zu Besuch waren auf der Terrasse gefrühstückt und immer gab es das gleiche Ritual: die Brötchen vom Vortag wurden direkt auf der Ofenplatte „aufgebacken“, es gab immer Kaffee aus der italienischen Caffettiera, ein besonderer Stolz meiner Oma, der ein wenig südländischen Flair über den Brenner (Grenzpass zwischen Österriech und Italien) gebracht hatte. Meine Oma nahm immer nur einen halben Zuckerwürfel in ihren Kaffee und ich werde nie vergessen wie sie mit ihren über 80 Jahren den Zuckerwürfel einfach in zwei Hälften brach. Es gab immer erst die Brötchen, dann ein Vinschgauer dann ein Kipferl (Hörnchen aus süßem Teig) und wenn alle schon fast fertig waren holte meine Großmutter den Gugelhupf aus der Küche. Jeder musste ein Stück essen, egal wie satt man war, ein Stück Gugelhupf gehörte einfach zum Frühstück dazu.

Als all diese wunderbaren Erinnerungen heute hochkamen dachte ich, das ist genau der richtige Tag um einen kleinen Wiener Gugelhupf zu backen und so holte ich all meine Backsachen raus, inklusive dem Wiener Streuzucker (besonders feiner Zucker, den die Wiener für ihre zahlreichen Mehlspeisen benutzen), den mein Vater mir vor kurzem noch aus Wien mitgebracht hatte. Hier nun das Rezept für euch zum Nachbacken:

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Zutaten:

400 g Mehl

200 g Margarine oder Butter

100 g Puderzucker

100 g Zucker

4 Eier

250 Ml Milch

1 Päckchen Backpulver

1 Päckchen Vanillezucker

Saft und Schale einer halben Zitrone

Rosinen nach Geschmack

ein Schuss Rum oder Eierlikör nach Geschmack

Zubereitung:

Zunächst die 4 Eier trennen und das Eiweiß zur Seite stellen. Die Margarine mit dem Puderzucker mit dem Handrührgerät cremig schlagen. Als nächstes die 4 Eigelbe hinzugeben und weiter rühren. Jetzt den Vanillezucker, die Milch, die Zitronenschale und den Zitronensaft hinzugeben und weiterhin zu einer cremigen Masse verrühren.

In einer weiteren Schüssel das Mehl mit dem Backpulver fein sieben und zu der Margarinemasse geben und gut verrühren.

Die Eiweiße mit einer Prise Salz steif schlagen und nach und nach den Zucker hinzugeben und zu einer steifen glänzenden Masse aufschlagen (ähnliche wie eine Baisermasse).

Im letzten Schritt die Eiweißmasse in mehreren Portionen unter die Teigmasse heben, so dass ein ganz lockerer und fluffiger Teig entsteht.

Wer mag kann nun noh Rosinen nach Bedarf unterheben, ich nehme immer ein kleines Schälchen (60g) voll.

Ein Geheimtipp meiner Großmutter war ein Schuss Alkohol in alle Backwaren zu geben und so gebe ich entweder 2cl Rum oder Eierlikör hinzu. Der Geschmack verdampft beim Backen, aber der Kuchen wird dadurch noch fluffiger.

Den Teig nun in eine gefettete und mit Mehl bestäubte Guglhupfform geben. Da ich Minigugl gebacken habe nehme ich eine Slikionform, ansonsten gibt es traditionell Formen aus glasiertem Keramik, die man heute für wenig Geld auf Trödelmärkten erwerben kann.

Der Gugelhupf wird auf mittlerer Schiene bei 180° ca. 55-60 min gebacken, bis er einen wunderbaren Duft verströmt und goldbraun ist. Den Gugelhupf nach dem Backen auf ein Holzbrett stürzen und wenn er abgekühlt ist mit Wiener Streuzucker bestäuben.

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Das Geschirr ist Antik und ein Erbstück von meiner Oma!

Als Getränk passt natürlich wunderbar eine Wiener Melange dazu.

An Guadn!

2 Gedanken zu „Wiener Gugelhupf – Eine Homage an meine liebe Omi

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