Orte der Kindheit – eine kleine Schreibmeditation über scheinbar Verlorenes, oder doch nicht?

Ihr Lieben,

heute war wieder so ein Tag, bei dem mir der Kopf überlief vor Planungen, didaktischer Strukturen, Pläne und Zeiten die ich einhalten muss. Als ich auf dem Weg nach Hause war und beim Autofahren bemerkte, wie unkonzentriert und abgelenkt ich war, sehnte ich mich nach einem Ort der Ruhe, wo ich über all dies nicht mehr nachdenken müsste, aber wo?

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Bei der Abfahrt von der Autobahn kam mir ein Park in Erinnerung, in den wir sonntags oft mit der Familie mit dem Fahrrad fuhren und dann spazieren gingen, auf dem Spielplatz spielten und sonstige Unternehmungen –  von Picknicks bis hin zum Drachensteigen –  machten.  Aber wie würde dieser Park wohl aussehen, nachdem ich seit fast 15 Jahren nicht mehr dort gewesen war? War das saftige Grün mittlerweile in einen riesigen Grillplatz verwandelt, oder wuchsen die Bäume wild und es stand nur noch Gestrüpp herum, oder war er immer noch so schön wie ich ihn in meiner Erinnerung hatte…

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Ich fuhr also von der Autobahn ab, parkte auf dem Parkplatz und ging erwartungsvoll in den Park hinein. Und was mich nach dem dunklen Eingang und direkt hinter den hohen Bäumen empfing, war jenes Kleinod feiner Gartenarchitektur  – der Jubiläumshain in Duisburg – mit Familienplätzen, Spielplätzen, Bolzplätzen, Leseplätzen und einem kleinen Kiosk, an dem wir immer Eis und meine Eltern Kaffee und Kuchen geholt hatten. All dies war ganz aus meiner Erinnerung geraten, doch als ich immer tiefer in den Park spazierte, fühlte ich mich ein bisschen wie Alice im Wunderland.  Schnell war ich wieder in meine eigene Kindheit gezogen und war klein und unbeschwert und nicht mehr das große „Mädchen“, mit all den Sorgen, Terminen und dem Stress.

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Noch einmal…

Als ich so durch den Park streifte, gingen mir sehnsuchtsvoll Gedanken durch den Kopf:  noch einmal so unbeschwert sein wie früher, noch einmal dieses Gefühl spüren, wenn es das Größte ist, wenn man alleine von der Schaukel abspringt und der Vater einem stolz zuschaut. Noch einmal der Mama einen Sandkuchen backen und erwartungsvoll auf den ersten Biss hoffen. Noch einmal eine Mark für ein Eis bekommen und dafür auch wirklich ein Eis bekommen und kein gefrorenes Wasser mit Zuckersirup. Noch einmal sich nicht darum kümmern, wie man aussieht was man trägt, ob man dem neuesten Trends folgt, sondern unbeholfen angezogen sein, mit Blümchen-Print-Leggings, bunten Schuhen und einem Micky Maus T-Shirt. Alles vollkommen egal.

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Während des Spazierens gingen mir all diese sehnsüchtigen Gedanken durch den Kopf:  wie schade es ist, dass wir all diese Ruhe verloren haben, dass wir uns wundern, wenn wir mal einen Hasen auf dem freien Feld sehen, dass für uns das Größte auf einmal einfach vergangen ist. Wie schnell ist das Erwachsenenalter auf uns zugekommen und wie schnell haben wir vergessen, wie unbeschwert wir einmal waren, wie viel Freude wir bei den kleinsten Dingen hatten und wie wir uns nicht um morgen oder die Zukunft gesorgt haben. Unweigerlich kam mit dem Besuch im Park auch jenes Gefühl starker Sehnsucht auf mich zu, das Gefühl einmal auszubrechen nicht mehr zu sein wie man ist, nicht in feste Strukturen gezwängt, keine festen Zeiten, einfach nur leben. Viel zu selten habe ich in der letzten Zeit in all dem Stress und im Alltag mich daran erinnert, wie wunderbar ein Spaziergang im Park sein kann, wie kostbar die Freude über ein kleines Eis ist, oder wie schön es mitanzusehen ist, wenn alles blüht und gedeiht und die Hasen munter auf dem Feld hoppeln. Und gerade in solchen seltenen aber doch kostbaren Momenten, merkt man doch was eigentlich oft zählt und auch fehlt, nämlich die Familie. Viel zu oft vergessen wir im Alltag, dass es das Wichtigste ist, glücklich und zufrieden zu sein, dass alle gesund sind und das nicht der Stress, die Eile, die Hektik und auch nicht der Erfolg und das Vorankommen, sondern der Halt und die Bindung die einem die Familie gibt –  und die man in der Kindheit so viel stärker erlebt als in jeder anderen Zeit, wenn auch oft unbewusst –  viel wichtiger ist als all das.

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All diese wunderbaren Erinnerungen, all diese Orte der Kindheit die uns glücklich gemacht haben, sind doch unverweigerlich verbunden mit der Familie, den Eltern und Geschwistern. Und so habe ich mir vorgenommen, eben jene Orte der Ruhe nicht mehr nur bloße Vergangenheit und märchenhaftes „Es war einmal“ sein zu lassen, sondern mir immer wieder Freiräume zu schaffen und eben an jene Orte zurückzukehren, an denen die Welt sich noch nicht so schnell und unaufhaltsam drehte und nach deren Besuch man mit einem wohligen Gefühl nach Hause kam, aß und schlief und morgen morgen sein ließ.

Also, sucht euch eure Orte der Ruhe, der Kindheit und der Entspannung und entschleunigt den Alltag ein wenig.

Alles Liebe,

eure Nostalgiaqueen

Was sind eure liebsten Orte der Kindheit? Wie entspannt ihr, wenn euch alles über den Kopf wächst?

Punschkrapfen-Cupcakes

Ihr Lieben,

das Jahr neigt sich dem Ende zu , aber trotzdem möchte ich euch noch ein kleines Rezept mit auf den Weg geben 🙂
Ich habe lange überlegt, was ich morgen als Dessert nach dem Raclette mache, denn so wirklich viel wird sicher nicht mehr reinpassen.
Gerne möchte ich mich am Ende des Jahres an meine lieben Verwandten erinnern, die Silvester nicht mit uns feiern. Da ich sofort an meine Omi denken musste, ist mir eine Nascherei eingefallen, die ich immer gerne bei meinen Besuchen in Wien gegessen habe.
Meine Lieblingsmehlspeise und das auch schon als Kind – ja ich weiß – waren Punschkrapfen 🙂 Immer wenn wir in Wien waren und es wieder zurück zu meiner Oma gehen sollte, blieb ich gerne vor dem Café Demel oder dem Café Aida stehen und bestaunte die rosanen Punschkrapfen. Den Wink mit dem Zaunpfahl verstand mein Vater sofort, der selber ein riesen Tortenfan ist, und so bekam ich meinen Punschkrapfen den ich in Papier eingewickelt andächtig zu meiner Oma trug, um ihn dort genussvoll zu verpeisen.

Da ich aber leider kein Fondant zu Hause hatte und mir auch nicht mehr den Stress im Supermarkt antun wollte, habe ich mir ein Rezept überlegt, wie ich die Punschkrapfen in leckere Punschkrapfen – Cupcakes umwandeln kann.

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Normalerweise sind Punschkrapfen so etwas wie kleine Petit Four, mit einer rosanen Fondanthülle und einer herrlichen Füllung aus Rum, Schokolade und Marmelade.
Ich habe das ganze in Cupcakes umgewandelt, indem ich herrliche Vanille Cupcakes mit einer Schokoladen- Rum- Marmeladenfüllung gespickt und diese mit einem rosa Häubchen verziert habe.

Auf meiner tollen neuen Etagere, die ich von einer lieben Arbeitskollegen zum Wichteln bekam , machen sich diese kleinen Punschtörtchen wunderbar und so ein Cupcake geht um 12 sicher noch rein 🙂

Zutaten

Cupcakes

110 Gramm Zucker
110 Gramm Mehl
110 Gramm Butter oder Margarine
2 Eier
Ein Päckchen Vanillezucker
1/2 TL Backpulver

Für die Füllung

50 Gramm Zartbitter – Kuvertüre
50 Gramm Marmelade oder Gelee
Ein paar Tropfen Rumaroma

Für das Frosting

200 Gramm weiße Kuvertüre
200 Gramm Doppelrahmfrischkäse
40 Gramm Butter
rote Wiltons Farbpaste

Zubereitung

Für die Cupcakes den Ofen auf 180 ° Umluft vorheizen und eine Muffinform mit 12 Muffinförmchen bestücken. Den Zucker, den Vanillezucker und die Eier verquirlen. Nach und nach das Mehl hinzugeben und schaumig schlagen. Das Backpulver hinzufügen, einmal gut unterrühren und dann 12 Cupcakeförmchen mit der Masse füllen.

Die Cupcakes bei 180° Umluft ca. 20 min backen, bis sie goldig braun sind.

Während die Cupcakes im Ofen backen, wird die Füllung zubereitet. In einem Wasserbad die dunkle Schokolade und die Kuvertüre schmelzen und gut verrühren. Anschließend das Rumaroma hinzugeben. Ich habe Marillenmarmelade verwendet, da diese in vielen Wiener Mehlspeisen (Sachertorte, Punschkrapfen, Marillenknödel) enthalten ist, man kann aber auch jede andere rote oder gelbe Marmelade nehmen, je nach Geschmack.

Wenn die Cupcakes fertig sind, lässt man diese kurz auskühlen. Anschließend werden mit einem Melonenkugler kleine Kugeln aus der Mitte ausgestochen, in die dann je ein Teelöffel von der Schokoladen-Marmeladen-Füllung kommt. Das ausgestochene Stückchen Teig wird als Deckel wieder draufgesetzt.

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Für das Frosting wird zunächst die Butter mit dem Frischkäse verquirlt. Die weiße Schokolade wird im Wasserbad geschmolzen und nachdem sie ein wenig abgekühlt ist, wird diese unter die Frischkäsemasse gehoben. Von der Wilton Lebensmittelpaste braucht man wirklich nur eine Messerspitze, denn sie färbt gewaltig. Das Frosting gut verquirlen und zum Festwerden nochmal in den Kühlschrank geben.

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Mit einer großen Tülle kann man nun das Frosting aufspritzen und die Cupcakes mit silbernen Perlen oder roten Zuckerstreuseln verzieren.

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Happy New Year!