Autumnal Bramley Apple Pie

In der letzten Woche habe ich endlich meine lang gesuchte Pie Form gefunden. Ich war eigentlich nur zum „Stöbern“ bei TK Maxx, als ich oben in der Haushaltsabteilung eine ganz neue Lieferung Jamie Oliver Kochutensilien fand. Sofort hat mich die cremefarbene und mit Pastellblau abgesetzte Pie Form aus Emaille angezogen und musste für den unschlagbaren Preis von 6 Euro einfach in meinen Einkaufskorb. Neben ein paar tollen Seifen von Heyland & Whittle war dies mein absolutes Wochenhighlight.

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Da die Pie Form auch würdig und vor allem zügig eingeweiht werden muss (um den Kauf vor meinem Mann zu rechtfertigen) habe ich mich heute entschieden, aus den ganzen Äpfeln die ich immer noch besitze, einen leckeren Bramley Apple Pie zu zaubern.

Bramley Apples gehören zu den Kochäpfeln und aufgrund ihrer Säure nicht zu den reinen Speiseäpfeln. In Pasteten, Pies und beim Backen sind sie in England äußerst beliebt, da sie beim Kochen golden und fluffig werden und einen Großteil der Säure verlieren.

Die Briten liebe Pies und Pasties, wobei man fein unterscheiden muss zwischen den süß gefüllten Pies und den deftigen Pasties, die meist in Verbindung mit Cornwall gebracht werden: herrlich dampfende Teigtaschen, gefüllt mit Hackfleisch, Gemüse oder sogar Steak.

Ich liebe die neue Pie Form, denn sie hat innen eine Kennzeichnung in Form eines doppeldeutigen Pie Charts (Kreisdiagramm). Eingeteilt nach Gier und Alterstrufe kann man hiemit entscheiden, wie groß das Stück für jedes Schleckermäulchen ist.

Hier nun also das typsiche englische Bramley Apple Pie Rezept, welches ich auf der britishfood Homepage gefunden habe. Da der Teig dort aber mit Schmalz gemacht wird (welches ich nie zu Hause habe) habe ich den Teig von der Jamie Oliver Homepage.

Zutaten

Für den Teig:

250g Mehl

Zitronenschale von einer Zitrone

50g Puderzucker

eine Messerspitze Salz

125g kalte Butter oder Margarine

ein großes Ei

ein wenig Milch

Für die Füllung:

700g Kochäpfel, geschält, erntkernt und geviertelt (Boskop etc.)

2 TL Zitronensaft

100g Zucker

4 TL kaltes Wasser

1 gestrichener TL gemahlener Zimt

25g Butter oder Margarine

1 Ei zum Glasieren

Zubereitung

Den Backofen auf 180°  Umluft vorheizen. Das Mehl in eine große Schüssel sieben und die Zitronenschale, den Zucker und das Salz hinzugeben. Nach und nach die Butter in kleinen Würfeln hinzugeben und mit den Händen verkneten, bis ein krümeliger Teig entsteht.

Das Ei in die Schüssel schlagen und ein wenig Milch hinzugeben. Den Teig nun schnell verarbeiten, bis ein geschmeidiger glatter Teig entsteht. Den fertigen Teig in Klarsichtfolie wickeln und in den Kühlschrank geben, bis die Füllung fertig ist.

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Die geschälten, entkernten und geviertelten Äpfel in einen Topf geben und mit dem Wasser und dem Zitronensaft weich kochen. Den Zucker und den Zimt zu den gekochten Äpfeln geben und gut vermischen.  Den Topf vom Herd nehmen und die Butter hinzufügen. Die Apfelmischung muss nun ein wenig abkühlen. Wer mag kann auch Rosinen oder Mandelsplitter in die Füllung geben, je nach Geschmack.

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Die Arbeitsplatte mit Mehl bestäuben und den Teig in zwei gleichgroße Teile teilen. Beide Teighälften je  1/2 cm dick ausrollen. Die erste Teigplatte auf das Nudelholz aufrollen und in eine runde 20cm große Pie Form heben. Den Teig andrücken, so dass keine Luft zwischen Teig und Form ist. Falls der Teig Risse oder Löcher hat können diese einfach geflickt werden.

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Die Apfelfüllung in die Teigform geben und gut verteilen. Ein Ei trennen und das Eigelb mit ein wenig Milch verquirlen. Die Ränder des Teiges mit der Eiermischung bestreichen und den Teigdeckel oben drauflegen und andrücken. Den überstehenden Teig kann man umklappen und einen Rand daraus formen (ich habe ihn mit den Zinken der Gabel verziert). Die restliche Eiermischung auf den Pie streichen und mit einem Messer einige kleine Einstiche machen, um den Dampf beim Backen abzulassen. Wenn noch Teig übrigbleibt, kann man mit Keksausstechern daraus Deko machen und diese mit dem Ei auf den Deckel kleben.

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Im vorgeheizten Backofen ca. 40-45 min backen, bis eine goldbraune Kruste entstanden ist.

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Am liebsten esse ich den Bramley Apple Pie mit Vanillesauce, Vanilleeis oder Sahne.

Enjoy it!

Was ist euer Lieblingskuchen in  der kalten Jahreszeit? Habt ihr noch andere Lieblings-Apfelrezepte?

 

Wiener Apfelstrudel – Leichter(er) Wintergenuss mit Stevia

Vor Kurzem hatte ich das große Glück, Steviazucker von SweetFamily Nordzucker testen zu dürfen. Ich kannte Stevia schon, war aber bis dato immer sehr skeptisch, ob das mit der Süße, der Dosierung etc. so klappen würde, wie ich mir das vorstelle.

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Was ist Stevia?

Stevia ist seit knapp zwei Jahren immer häufiger in den Regalen und in Lebensmitteln zu finden. Es gibt Marmeladen mit Stevia, Soft-Drinks und auch Bonbons. Stevia ist eine super Alternative zu herkömmlichem Zucker. Der Zucker wird aus der Stevia-Pflanze (Stevioglycoside) gewonnen und ist somit im Gegensatz zu künstlich produziertem Süßstoff ein reines Naturprodukt. Der aus den Steviablättern gewonnene Extrakt ist meist sehr süß und nur schwer dosierbar und kann daher nicht wie herkömmlicher Zucker verwendet werden. Die Steviasüße ist 200-300 mal stärker als die gleiche Menge Zucker.

Das Gute an dem neuen Steviazucker von SweetFamily ist jedoch, dass hier herkömmlicher Zucker und Stevia kombiniert wurden, so dass man den Steviazucker wie normalen Zucker zum Backen, Kochen und Süßen einsetzen kann. Auch in der Anzahl der Kalorien schlägt sich der Einsatz von Stevia nieder. Das Gemisch hat rund 50% weniger Kalorien als reiner Zucker. Auch Allergiker können den Steviazucker nutzen, denn er ist frei von Gluten und Laktose. Die Hälfte an Kalorien spart man dadurch, dass immer nur die Hälfte der angegebenen Zuckermenge durch Steviazucker ersetzt wird, da die Süßkraft doppelt so stark ist.

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Backen und Kochen mit Stevia

Zum Glück war in meinem Paket ein kleines Rezeptheft von SweetFamily mit „Leichten Weihnachtsrezepten“ sowie ein weiteres Blatt mit drei köstlichen Rezeptvorschlägen. Auf der Seite von SweetFamily kann man sich noch mehr Rezepte direkt als PDF runterladen. Außerdem kann man wunderschöne Etiketten erstellen und drucken, um so seine selbstgemachten Marmeladen und Plätzchen hübsch zu beschriften und verpacken.

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Da ich gerade von einer lieben Kollegin 4 Kilo allerfeinste Äpfel aus dem eigenen Garten bekommen hatte, dachte ich mir, ich probiere direkt mal das Apfelstrudelrezept aus.

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Apfelstrudel hat in meiner Familie eine lange Tradition. Schon meine Wiener Großmutter hat bei jedem Besuch den herrlichsten Apfelstrudel gebacken und auch mein Papa steht ganz in dieser österreichischen Tradition und hat jedes Jahr zum Beginn der Weihnachtszeit die Küche okupiert, das Strudelbrett rausgeholt und uns komplett verbannt, denn Strudel kann nur eine Person machen. Angezogen von dem Duft nach Zimt, Korinthen und Äpfeln schlichen meine Schwester und ich ungeduldig vor der Küche rum, versuchten auf den Teig zu lünkern, um zu sehen ob dieser schon fertig ist, schauten immer wieder neugierig auf den Ofen, ob dieser schon vorgeheizt war und waren glücklich als wir sahen, dass die Vanillesauce köchelte und die geschmolzene Butter fast alle war, denn das bedeutete, dass der Apfelstrudel bald fertig sein musste.

Wenn Apfelstrudel zubereitet wurde, war dies eine Ganztagesaufgabe, denn mein Vater machte stest 6-7 Strudel, die dann (bis auf einen zum direkten Verzehr) eingefroren und an den Adventswochenenden aufgetaut wurde. Gemeinsam mit Vanillesauce, Tee, Sahne und Kandis sowie original Wiener Staubzucker wirklich ein Hochgenuss.

In Wien erzählt man sich die Legende, dass der Strudelteig so dünn „gezogen“ werden muss, dass man eine Zeitung drunter legen und diese lesen kann. Strudelteig darf man überhaupt nur ziehen, Rollen wäre ein Hochverrat. Mein Vater beherrscht diese Kunst wahrlich wie kein anderer und so kann ich stolz behaupten, dass der Strudel meines Vaters (und meiner lieben Oma) für mich der weltbeste Apfelstrudel ist.

Dennoch wollte ich einen Versuch wagen und die bekannteste aller Wiener Mehlspeisen selbst einmal zubereiten. Da die Weihnachtszeit ja ohnehin eine Zeit des Schlemmens und Naschens ist, kam mir der Steviazucker sehr gelegen. Herrlichen Apfelstrudel genießen und dabei auch noch (fast) kein schlechtes Gewissen haben 🙂

Zutaten

Für den Teig

300 g Weizenmehl, Type 500

1 Prise Salz

100 ml warmes Wasser

1 Ei (Größe M)

50 ml Speiseöl

1 EL ÖL

2 EL Mehl zum Bestreuen

30 gr Butter oder 2 EL Milch zum Bestreichen

Für die Füllung

1 kg Äpfel

40 g SweetFamily SteviaZucker

60 g Rosinen

50 g Mandeln

1/2 TL Zimt

40 g Butter

50 g Semmelbrösel

30 g Semmelbrösel für den Teig

Zubereitung

Den Backofen auf 180 ° Umluft vorheizen. Für den Teig alle Zutaten in einer Rührschüssel mit den Knethaken des Handmixers zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig zu einer Kugel formen, dünn mit Öl bestreichen und anschließend in Klarsichtfolie gewickelt für 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.

Für die Füllung werden die Äpfel geschält, entkernt und mit einer Reibe in feine Scheiben gerieben. In dem Rezept von SweetFamily stehen zwar Würfel, aber der echte Wiener Apfelstrudel ist für mich immer mit dünnen Apfelscheiben. Das kann aber natürlich jeder für sich entscheiden. Während des Raspelns die bereits geraspelten Äpfel mit etwas Zitronensaft beträufeln, damit diese nicht so schnell braun werden. Die Äpfel anschließend mit SweetFamily SteviaZucker, Rosinen, Mandeln und Zimt vermischen. Bei mir kommen die Semmelbrösel auch bereits unter die Äpfel.

Ein Küchentuch auf die Arbeitsfläche legen und dünn mit Mehl bestreuen. Den Teig ebenfalls mit Mehl bestreuen und auf 20 x 30 cm ausrollen. Jetzt kommt der schwierige Teil, denn der Teig muss auf 40 x 60 cm dünn ausgezogen werden. Sollte der Teig Risse bekommen, können diese geflickt werden.

Zuletzt die Butter schmelzen, den Teig damit bestreichen und die 30 g Semmelbrösel darauf streuen. Die Füllung auf dem vorderen Teil verteilen und etwas andrücken, so dass eine dicke Rolle entsteht. Den Teig mit Hilfe des Tuches zu einem Strudel aufrollen und die Ränder des Teiges umlegen, so dass die Enden geschlossen sind (auf dem Bild seht ihr dieses auch). Den Strudel vorsichtig auf Backpapier rollen und auf ein Backblech ziehen.

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Die 30g Butter schmelzen und den Strudel mit der geschmolzenen Butter (nur ein wenig) oder der Milch bestreichen. Bei 180° muss der Strudel nun 50 min backen. Wenn ihr euch für die etwas fettere (aber auch leckerere) Variante mit der geschmolzenen Butter entscheidet, müsst ihr die Butter während des Backens flüssig halten und den Strudel ca. alle 10 Minuten einstreichen, damit er schön knusprig wird.

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Den heißen Strudel in Stücke schneiden und nach Belieben mit Vanillesauce und Staubzucker servieren.

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Guten Appetit!

Habt ihr schon einmal mit Stevia gekocht oder gebacken ?